Was haben wir so uns auf unseren Jahresurlaub gefreut, endlich eine Auszeit von der Arbeit!
Wir wählten mit Bedacht Ort, Dauer und Begleitung für unseren Urlaub. Kein Wunder, dass wir wehmütig werden, wenn unsere lang ersehnte Verschnaufpause zu Ende geht.
Manchmal fühlen wir eine kleine Traurigkeit, manchmal eher wie ein intensives Grauen und wir stellen uns die Frage, ist unsere Arbeit das Problem ist?
Im Folgenden findest Du sieben Fragen, die Du Dir stellen solltest, um herauszufinden, ob Deine “Übergangsprobleme” von Auszeit zur Arbeit, ganz normal sind – oder, ob sie ein Zeichen für eine berufliche Veränderung sein könnten:
1. Wie lang war Deine Auszeit?
Je länger unsere Auszeit von der Arbeit gedauert hat, desto normaler ist es, dass wir uns bei der Rückkehr ins Berufsleben unwohl fühlen. Alle Menschen fühlen sich am wohlsten mit dem “Normalzustand” mit der Routine deshalb kann die Abwesenheit von der Arbeit zu unserem “Normalzustand” werden – selbst wenn wir die Auszeit aus einem unangenehmen Grund wie einer Krankheit oder einem Verlust nehmen mussten. Daher sind Nervosität und Unzufriedenheit über die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Pause von zwei Wochen oder länger nicht unbedingt besorgniserregend, sondern eher menschlich bedingt.
Wenn jedoch Pausen, die eine Woche oder weniger dauern, dich stressen, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass Du wirklich mehr Freizeit brauchst.
2. Fürchtest Du dich vor der Rückkehr zur Arbeit?
Wenn Du Angst vor der Rückkehr in den Beruf hast – zum Beispiel nach den Sommerferien oder verlängerten Winterferien – ist das kein Grund zur Sorge. Wir alle brauchen Pausen und fühlen uns unwohl, wenn sie enden.
Aber wenn Du Dich vor jedem Montag fürchtest, ist das ein Grund zur Sorge. Ein Wochenende sollte sich wie eine erfrischende Abwechslung anfühlen, nicht wie eine Flucht vor der Arbeit.
3. Wie lange hat es gedauert, bist Du nicht mehr an die Arbeit gedacht hast?
Eines der deutlichsten Anzeichen für Arbeitsstress ist die Zeit, die wir brauchen, um uns im Urlaub zu entspannen.
Viele von uns brauchen ein oder zwei Tage, um sich vom Arbeitstempo zu erholen, unabhängig von der Qualität unserer Arbeit. Wenn Du jedoch den größten Teil der Auszeit damit verbringst, Arbeitsbegegnungen und -probleme in Gedanken durchzuspielen oder aufzuarbeiten, oder wenn es Dir unmöglich ist, Dich von E-Mails loszureißen, weil Du ständig an die Arbeit denkst, ist es sicher an der Zeit, etwas zu unternehmen.
4. Wann beginnst Du, Dich unglücklich zu fühlen?
Wehmut am letzten Tag oder an den letzten zwei Tagen des Urlaubs sind typisch. Angst vor der Rückkehr zur Arbeit Tage oder sogar Wochen vor der Abreise aus dem Hotel sind es nicht.
5. Was ist die Ursache für Dein Grauen?
Es gibt zwei verschiedene Hauptkategorien von Problemen im Job, die dazu führen können, dass wir keine Lust haben, dort zu weiter zu arbeiten:
- Deine Arbeit ist in gewisser Weise “nicht genug”, z.B. nicht herausfordernd, sinnvoll oder zielführend genug.
- Du willst nicht mehr zurückkehren, weil etwas unangenehmes oder sogar toxisches vorhanden ist, z.B. Konflikte, Druck oder ethische Fragen.
Im ersten Szenario ist es durchaus möglich, innerhalb Deiner bestehenden Rolle einen Job zu finden, der besser zu Dir passt.
Im zweiten Fall kann ein Wechsel des Arbeitgebers die einzige Möglichkeit sein, eine wesentliche Veränderung herbeizuführen.
Wenn Du Dich aus beiden Gründen vor der Arbeit fürchtest, solltest du sehr schnell eine berufliche Veränderung in Erwägung ziehen.
6. Ist Dir Deine freie Zeit einfach wichtiger, als Deine Arbeit?
Die meisten von uns empfinden die Zeit mit der Familie, allein oder mit Freunden als besonders bedeutungsvoll, während die Arbeit weit dahinter zurückbleibt.
Deshalb ist es kein Grund zur Sorge, wenn man eine Diskrepanz zwischen der Bedeutung des Privatlebens und der des Berufslebens feststellt. Es ist sogar ein gesundes Zeichen; die Arbeit sollte nicht unser Ein und Alles sein.
Wenn die Diskrepanz jedoch sehr groß ist oder uns unsere Arbeit sinnentleert vorkommt, sollten wir überlegen, wie wir unsere Arbeit so umgestalten können, dass sie einen höheren Sinn bekommt.
7. Wie lange brauchst Du, um Dich bei der Arbeit wieder wohl zu fühlen?
Sobald Du wieder im Sattel sitzt, solltest Du darauf achten, wie lange es dauert, bis Du die negativen Gefühle hinter Dir gelassen hast.
Wenn Du aber die meiste Zeit der Woche mehr negative als positive Gefühle empfindest und diese Gefühle hartnäckig sind, ist es an der Zeit, etwas nachzuforschen.
Achte darauf, ob sich Deine Stressgefühle sich auf die Arbeit beschränken oder auf weitere Lebensbereiche erstrecken. Bedenke, niemand empfindet pausenlos Glück und Zufriedenheit, weder bei der Arbeit, noch in anderen Lebensbereichen. Allerdings ist regelmäßiges Reflektieren und in uns Hineinhorchen, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befinden, empfehlenswert.
Happy working – Glückliches Arbeiten ♡